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Lex Barker
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Lex Barker


Lex Barker wäre 100 geworden

Geburtshaus Lex Barker, Rye/USA

Geburtshaus Lex Barker, Rye/USA

Geburtshaus Lex Barker, Rye/USA

Geburtshaus Lex Barker, Rye/USA

"Es soll geschneit haben an jenem Tag, die Blumen sollen erfroren sein," berichtete das Geburtstagskind vom 8. Mai 1919 Jahrzehnte später, das nach seinem Vater Alexander Crichlow Barker genannt wird. Schauplatz der Geburt ist das beschauliche Städtchen Rye, im US-Bundesstaat New York. Inmitten einer Parkanlage liegt das geräumige Geburtshaus, ein robuster Backsteinbau.

Hundert Jahre später ist der Mann, der 54-jährig an einem Herzanfall in den Straßen von New York City starb, immer noch unvergessen. Obwohl zwischen beiden Örtlichkeiten nur rund 30 Meilen liegen, war Barker Kosmopolit und hat weltweit Spuren hinterlassen. Aus Alexander wird in Hollywood Lex und großen Ruhm bringen ihm seine Rollen als Tarzan und, später in deutschen Landen, Old Shatterhand.

Lex Barker als Old Shatterhand

Lex Barker als Old Shatterhand

Lex Barker im italienischen Kostümfilm

Lex Barker im italienischen Kostümfilm

In der edlen Karl-May-Heldenrolle wird der blonde Hüne zum Idol einer ganzen Kino-Generation. Der Western-erfahrene Schauspieler weiß zu reiten, mit den Fäusten zu hantieren und dem Guten stets zum Sieg zu verhelfen. Einen wie Old Shatterhand wünscht man sich als guten Freund oder als starken Mann. ¿Qué hombre, was für ein Mann!, heißt es nicht ohne Grund voller Bewunderung in einem der Filme.

Lex Barker gehört zu der Generation der klassischen Hollywood-Filmstars. Als ihm das Studiosystem in der Filmstadt nach dem Dschungel meist nur Wildwest anbietet, macht sich der 1,93 m-Mann auf nach Italien. Hier war er schon 1945 als jüngster Major der US-Army gelandet. Jetzt darf er als Freund auf der Kinoleinwand den starken Mann spielen. Zur interessantesten Ausnahme gerät sein Part, ein Ex-Tarzan, in Federico Fellinis Das süße Leben. Lex' schallende Ohrfeige für Anita Ekberg schreibt Filmgeschichte. Der Ekberg tat sie noch Jahre später weh.

Bald ruft der deutsche Film. Das Land des einstigen Feindes. Während der Invasion in Italien war Barker im Kampf gegen Deutsche schwer verletzt worden. Gut 15 Jahre danach macht er Halt in Berlin und Jagd auf Verbrechergenie Dr. Mabuse. Auf dem Balkan spielt er mit einer multikulturell besetzten Filmcrew Cowboy und Indianer. Mehr Internationalität gab es wohl selten im deutschen Film! Im Nu wird Lex Barker zu einem der beliebtesten Schauspieler der Deutschen. Und bekommt weitere Möglichkeiten geboten: Er darf Kulturschätze auf Ceylon (dem heutigen Sri Lanka) retten, eine Mordserie in Südafrika aufklären, Stewardessen aus Gangsterhänden im Libanon befreien und in Rio de Janeiro eine Revolution und Klaus Kinski stoppen. Zu guter Letzt avanciert er noch zum deutschen Superagenten Mr. Dynamit. Ein starker Mann, auf den Verlass ist und der sich auf allen Schauplätzen zurecht findet. Die Verkörperung eines deutschen Idealbildes.

Wo alle Wege endeten - Lexington Avenue in New York

Wo alle Wege endeten - Lexington Avenue in New York

Gute sechs Jahre währt das filmische Deutschland-Intermezzo Barkers, bevor ihn die Kinokrise und die Hoffnung auf ein Comeback in der Heimat wieder nach Amerika ziehen. Aber auch dort hat sich das Business vollkommen geändert. Als Lex Barker nach längerer Anlaufphase wieder auf dem Fernsehbildschirm erscheint, enden bald darauf abrupt für ihn alle Wege in New Yorks Straßen.

Heute hat Lex Barker seinen festen Platz in der Filmgeschichte. Mag er auch für viele ein eindimensionaler Filmheld sein. Er hat Millionen Herzen erobert, und das Gute rigoros zu verteidigen, scheint nicht das Schlechteste gewesen zu sein! Man wird sich weiter an ihn erinnern. Die wenigen Male, wo der verdammt gutaussehende Lex Barker die Möglichkeit bekam, sein schauspielerisches Können zu zeigen, hat er gute Arbeit abgeliefert. Etwa als er 1971 neben Robert Wagner und Janet Leigh einen ehemaligen Cowboy-Star im Rollstuhl mimt und eine Höchstleistung seiner schauspielerischen Karriere abgibt. Das Schicksal war dagegen, dass er diese Facette seines Könnens mehr zeigen konnte.

Reiner Boller



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Stand:  06.05.2019